Weine lagern

Über die richtige Weinlagerung ist schon viel diskutiert und geschrieben worden.

Für Weinliebhaber ist es aber auch ein sehr wichtiges Thema und es lohnt sich allemal, sich darüber Gedanken zu machen. Sei es nun, ob man Weine in ihren sehr jungen Jahren kauft und sie dann bis zu ihrer optimalen Trinkreife lagert (wir sprechen hier von vielen  Jahren bis sogar Jahrzehnten) oder ob man Weine kauft, die man in den nächsten ein, zwei, eventuell drei Jahren geniessen möchte. Fazit ist, eine richtige Lagerung, ob für einen kürzeren oder für einen längeren Zeitraum, ist ein wichtiger Faktor beim Weingenuss, da die Lagerung die Qualität des Weines beeinflusst. Zudem muss sie auf den entsprechenden Wein abgestimmt sein.
 

Die wichtigsten Faktoren bei der Weinlagerung

  1. Die Position der Weine - stehend oder liegend -
    Für den täglichen Gebrauch können Weine ruhig einige, wenige Wochen stehend gelagert werden. Wenn der Lagerzeitraum aber über Monate geht, sollten die Weine liegen. Die Gründe dafür sind, dass der Wein und der Korken einen ständigen Kontakt haben sollten, so dass der Korken nicht austrocknet und keine grössere Menge Luft in die Flasche eindringen kann.
  2. Die Temperatur
    Bei der Temperatur gibt es eine relativ grosse Spanne, bei welcher der Wein gut gelagert werden kann. In der Literatur findet man Werte zwischen 6°C bis 20°C. So weit würde ich nicht gehen. Ich finde Werte zwischen 8°C und 15°C vertretbar. Die ideale Lagertemperatur liegt bei 13°C. Viel wichtiger aber als die exakt richtige Temperatur ist, dass diese konstant bleibt. Das heisst, dass es möglichst wenige Temperaturschwankungen gibt.
  3. Temperaturschwankungen
    Wie vorhin erwähnt, sind Temperaturschwankungen ein wichtiger Punkt und sollten idealerweise nicht vorkommen. Hier unterscheidet man zwischen Tag- und Nachtschwankungen und Jahreszeitenschwankungen. Tag und Nachtschwankungen sollten vermieden werden oder zumindest nicht sehr häufig vorkommen. Bei den Jahreszeitenschwankungen ist ein vertretbarer Wert so um die 5°C . Wenn es viel mehr ist, kann es sein, dass sich der Wein ausdehnt, der Korken undicht wird, was zur Folge hat, dass eine grössere Menge Luft in die Flasche kommt und die Lagerfähigkeit des Weines vermindert wird. Abhilfe kann man manchmal durch gezieltes lüften (z. B. kühle Nachtluft im Sommer in den Keller strömen lassen) oder auch, wenn möglich sporadisches heizen, schaffen.
  4. Luftfeuchtigkeit
    Auch die Luftfeuchtigkeit spielt eine wichtige Rolle. Ideal liegt sie bei 70% bis 80%. Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit führt dazu, dass der Korken austrocknet, schrumpft oder Risse bekommt und somit eine grössere Menge Luft oder unerwünschte Mikroorganismen in die Flasche eindringen können. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit führt zu Schimmel- und Fäulnisbildung auf dem Korken und hat auch die Zerstörung der Etikette zur Folge. Die richtige Luftfeuchtigkeit kann manchmal relativ einfach mittels eines Luftbefeuchters oder auch durch öfteres Lüften des Lagerortes beeinflusst werden.
  5. Gerüche
    Fremdgerüche können sich negativ auf den Wein auswirken. Es sollte daher darauf geachtet werden, dass keine Farben, Lacke, Putzmittel, chlor- und/oder bromhaltige Substanzen, Autoreifen und vieles mehr in der Nähe der Weine gelagert werden.
  6. Licht
    Tageslicht führt dazu, dass sich Aussehen, Geruch und Geschmack eines Weines verändern. Wein muss dunkel gelagert werden. Notfalls kann man den Wein abdecken.
  7. Erschütterungen und Vibrationen
    Auch laufend starke Erschütterungen und Vibrationen tun dem Wein nicht gut. Wenn z. B. ein Haus neben Bahngeleisen steht, kann dies negative Auswirkungen auf den Wein haben. Auch ein normaler Kühlschrank ist deshalb nicht der ideale Lagerort für Wein.

Wie man sieht, können einige dieser Punkte relativ einfach beachtet und gelöst werden (Weine liegend lagern, Luft ent- oder befeuchten, sporadisch gezieltes lüften, Weine nicht neben Putzmittel und nicht im normalen Kühlschrank lagern, Weine abdecken). Wenn wichtige Punkte dennoch nicht erfüllt werden können, empfiehlt es sich für spezielle Weine über einen Weinklimaschrank nach zu denken.